Soziales Essen

Auf unserer Mailing-List konnte man im Vorfeld der aktuellen Challenge gut einige bekannte Schwierigkeiten verfolgen: Social Eating oder Social Drinking. Themen, die auch immer wieder bei meiner Ernährungsberatung hoch kamen. Es ist eine fiese Kombination aus sozialem Druck (man weicht von der Norm ab), dem Festhalten an lieb gewonnen Gewohnheiten, dem daraus gewonnenen, gewohnten Komfort und der Angst, den sozialen Kontakt zu verlieren. Dabei steht man immer vor einer Wahl, sich selber etwas Gutes zu tun, indem man weiterhin an den gesundheitlichen Zielen arbeitet oder dem Komfort nachzugeben. Es ist wie das Stück Schokolade oder Feierabendbier, um sich nach einem Erfolg “etwas Gutes zu tun”, “mal etwas zu gönnen”, dabei macht man aber das Gegenteil: Man gibt sich etwas Schlechtes.

Social Eating kann man recht gut in den Griff bekommen, denn hierbei steht der soziale Faktor im Vordergrund:

Das Programm meiner Ernährungsberatung verwendet eine pflanzliche Basis. Damit werden gesättigten Fette verringert und die Menge tierischer Proteine. Da ich vegan lebe stellt das für mich keine Umstellung dar. Es ergeben sich daraus aber viele Alltags-Schwierigkeiten, die für viele neu sind und für mich seit Jahren zum Alltag gehören. In Städten wie Berlin oder Hamburg ist die Verfügbarkeit pflanzlicher Speisen im Supermarkt, in Restaurants oder selbst an Imbissen an Touristen-Spots kein Problem (pflanzlich + gesund ist aber ein ganz anderes Thema!). Dennoch gibt es immer Situationen, bei denen ich es nicht weiß. Hat die Kantine des Kunden veganes Essen? Finde ich auf Radtouren unterwegs etwas? Was gibt es beim Strandimbiss? Hier sollte man vorbereitet sein und sich etwas mitnehmen. Bei Kunden esse ich häufig mein eigenes Essen und für Radtouren habe ich Nüsse dabei. Vieles lässt sich aber im Vorfeld prüfen und somit kontrollieren: Hotels mit veganfreundlichem Buffet, geeignete Restaurants, Snack-Möglichkeiten auf dem Hamburger Dom. Und auch bei Lieferessen bei Abenden mit Freunden kann man mutig sein und einfach woanders bestellen, wenn der Rest nur Pizza essen möchte. Die Zeiten, bei denen man als Veganer nicht wählen konnte sind zum Glück weitgehend vorbei: Selbst der kleine Supermarkt im kleinen, von Strandkörben und Robben umgegeben Flugplatz auf der kleinen Düne neben dem kleinen Helgoland hat veganen Aufschnitt.

Wer natürlich in der Freundesgruppe Bratwurst-Kalle hat, der sich den ganzen Abend über das Sojagulasch oder den Quinoa-Salat lustig macht, hat einen schweren Stand, aber dann sollte man bewerten, ob Bratwurst-Kalle Bestandteil der Freundesgruppe sein muss…

Social Drinking ist allerdings deutlich schwieriger zu lösen als Social Eating. Stundenlange Treffen in Craft Beer-Bars sind dem Ziel einer Abnahme nicht unbedingt förderlich, lassen sich aber nur selten mit demselben Vergnügen erleben, wenn man den ganzen Abend nur Wasser trinkt und am Bier der Freunde schnuppert… Leider gesellt sich dazu meist auch noch Essen, von den Salzstangen dabei bis zum Döner danach. Alles nicht gut. Meine “Lösung” war, an solchen reinen Trinkveranstaltungen einfach nicht teil zu nehmen. Alles andere geht auch ohne alkohol- oder zuckerhaltige Getränke problemlos.

Dieser Beitrag wurde am von unter Abnehmduell, Ernährung veröffentlicht.

Über Truhe

Gamer (PS5, Quest 3, Switch, Wii), Fahrradmensch, mault (zu) gerne, mag Metal, beruflich Senior System Integrator, handwerklich unbegabt, Whovian, Orvie, Trekkie (and still VERY upset about the destruction of Star Trek Litverse), Swiftie

3 Gedanken zu „Soziales Essen

  1. Oliver Gassner

    Hab grad mal nachlgelesen 100 ml Bier haben 230 kCal, also 690 kcal für 1 Flasche. D.h. ich hätte mit 4 Flaschen den Tagesbedarf voll ;)

    Mich hat ja mein Erfolg damals mit der 5:2 Diät verblüfft: 2 Tage mit 800 Kcal (hintereinander), Rest war ‘egal’. Problem war: Als es stressiger wurde haben Hunger und Stress sind NICHT gut vertragen. Aber damals hab ich glaub ich 6 -7 KIlo runtergemacht. Jedenfalls war ich kurz auf 109,…
    Ich denke: wenn man 1-2 Cheatdays diue Woche hat und sich den Rest relevant unterhalb des Grundumsatzes bewegt, dass wird nicht jedes Gramm Alk zu fett. Sind übrigen unter 20 g Kohlehydrate, pro Flasche Bier.

    Ich hab mir vorgenommen: Sozial 1 Bier, dann Schorle oder Wein + Wasser. Weil Wassertinken wenn alle etwas beschickert sind… hm. Und Whisky ist auch kohlehydratfrei. (4 cl 100kcal, wenns fasstärke wäre), d.h. 6 Whisky für 1 Flasche Bier also ,,,

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    1. Truhe Beitragsautor

      Klar, am Ende kommt es primär darauf an, wieviel man oben in den Körper schüttet. Wenn man an mehreren Tagen deutlich unter dem Gesamtumsatz bleibt, dann kann man auch 1-2 Cheat-Tage verkraften, bei denen man 2-3.000 Kalorien drüber ist. Aber das erfordert sehr viel Disziplin und ist weder gesund, noch eine langfristig sinnvolle oder auch nur durchhaltbare Form der Ernährung. Ich bewege mich z.B. zwischen 2.000 und 2.200 Kalorien pro Tag für eine Abnahme, bis 2.800 für keine Gewichtsbewegung. Die 2.000 sind für mich schon recht knapp einzuhalten, mit 1.500 oder noch weniger würde ich den ganzen Tag nur unzufrieden sein, dann ins Frustessen abdriften und wieder zunehmen.

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