Als ich vor etwa zehn Jahren damit begann, mehr als 30 Kilo Fett abgebaut hatte, dachte ich oft daran zurück, wie relativ einfach mir es Jahre davor gelang, mit dem Rauchen aufzuhören. Nachdem ich das Buch „
Tatsächlich nahm ich danach über die Jahre auch ordentlich zu. Denn bei Kneipen-Abenden, damals war das Rauchen in der Gastronomie noch an der Tagesordnung – bestellte ich mir dann halt schneller das nächste Bier, anstatt mir eine Kippe anzustecken. Zudem gilt Nikotin ja auch als Appetitzügler und regt gleichzeitig den Kreislauf an, erhöht also auch die Fettverbrennung.
Was aber nun schließlich das Thema Essen betrifft, gibt es auch wissenschaftliche Erkenntnisse, die das mit Suchtverhalten verbinden. So soll zum Beispiel Käse im Gehirn ähnliche Mengen an Dopamin freisetzen wie harte Drogen, zum Beispiel Kokain. Doch im Gegensatz zu anderen Drogen, können wir ja nicht einfach aufhören, zu essen. Selbst beim Fasten wird ja nicht 100% auf eine Kalorienaufnahme verzichtet. Man muss im Falle einer “Ess-Sucht” also anders an die Sache ran gehen.
In der aktuellen Folge des Podcasts „Fitness mit M.A.R.K.“ prangert die Suchtmedizinerin Dr. Iris Zachenhofer vor allem “hochverarbeitete” Lebensmittel an – und empfiehlt, keine Dinge zu verzehren, die Zutaten enthalten, welche man nicht als Zutat auch zuhause zum Kochen verwenden würde. Das finde ich insofern spannend, weil ich durchaus auch Leute kenne, die sich nach Chinareisen zur authentischen Zubereitung chinesischer Gerichte extra Mononatriumglutamat als Gewürz gekauft haben – und ich zum Beispiel persönlich die Gemüsebrühpulver MIT Hefeextrakt bisher geschmacklich bevorzugt habe, ich da aber keine Sucht nach Gemüsebrühe erkennen kann.
Nunja, ich höre mir jetzt trotzdem noch eine ältere Folge mit Dr. Zacherhofer an.
Von Carr gab es auch ein Abnehm-Buch, ich glaub die Logik war: Zum Frühstück nur (unverarbeitetes) Obst und ansonsten nicht übertreiben oder so. Ich hab das glaub ich nur kurz durchgehalten.
“welche man nicht als Zutat auch zuhause zum Kochen verwenden würde” ist nun wirklich eine völlig quatschige Definition, die auch nichts mit der NOVA-Klassifizierung zu tun hat. Es geht grundsätzlich darum, wie weit ein Lebensmittel von seiner Ursprungsform entfernt ist. Bei Getreide z.B. das Korn vs. gewalzt vs. gemahlen vs. gepufft. In der Regel ist der höhere Verarbeitungsgrad mit einem geringerem Nährstoffgehalt und einer “einfacheren” Verarbeitung im Körper verbunden und beides möchte man nicht haben.
Unverarbeitet ernähre ich mich nicht. Ich habe Flocken mit drin, manchmal Fake-Fleisch, Sojajogurt, Tofu, Tempeh, Geschmackspulver, Brot (das allerdings nur aus Körnern). Es muss ja auch in der Praxis funktionieren können.
Nun ja, in dem Fall ging es eigentlich explizit um Zusatzstoffe, also Lebensmittel aus der Klasse 4 betreffend. Das mit den Zutaten zuhause galt eher als Faustregel, wenn man sich Zutatenlisten von Lebensmittelprodukten anschaut.