đȘ beschreibt mich ganz gut.
Ich habe das ja frĂŒher hier schonmal aufgeschrieben – bei mir geht es mit Sport, Kalorien-ZĂ€hlen und Abnehmen sehr gut, wenn ich massiv deprimiert bin. Nach einer Trennung zum Beispiel. Oder wenn ich unglĂŒcklich verliebt bin.
Demzufolge habe ich in den letzten 20 Jahren mehrfach BMI 25 erreicht. Mal mehr, mal weniger locker. 2019 war das zuletzt so. Da habe ich von 116kg auf 86kg abgenommen, und bin zwischendrin Halbmarathon gelaufen.
Nach 6 Monaten geht’s mir dann wieder tofte und ich fange an, zuzunehmen. Mein Grund-Kalorienbedarf liegt nĂ€mlich leider bei 2200kcal, Hunger habe ich aber Minimum fĂŒr 2700kcal. Dazu noch der sitzende Lebensstil mit 35000km Autofahren im Jahr und zu Hause den ganzen Tag vor dem PC sitzen und ich habe langsam und stetig zugenommen. Letzten Sommer war ich noch bei 97kg, Weihnachten waren es 103kg, und mit den gefĂŒhlt fĂŒnfhundert besuchten WeihnachtsmĂ€rkten waren es dann Anfang Februar 105,4kg… tja und als ich mich dann fĂŒr die Challenge auf die Waage gestellt habe morgens am 14.02. waren es schon glatte 106kg – und das obwohl ich letztes Jahr eine neue TĂ€tigkeit aufgenommen habe, bei der ich zum Teil 20.000 Schritte gehe am Tag und bis zu 85 Stockwerke erklommen habe. Sagt jedenfalls die SchrittzĂ€hler-App – aber leider mit sehr unregelmĂ€Ăigen Arbeitszeiten, teils viel, teils wenig Schlaf, und immer Essen aus Frust und zwischen TĂŒr und Angel, weil irgendwas nicht klappt und die neuen Kollegen nerven oder der Auftraggeber. Aus Wohlbefinden habe ich dann auch noch mehr gegessen – und weil ich öfter mit meiner noch relativ neuen Freundin unterwegs war, auch auf Reisen. Wer isst denn bitte keine Pizza in Rom an der spanischen Treppe?! Das muss!
Dazu noch drölfzig WeihnachtsmĂ€rkte und der Horror-Cocktail ist perfekt fĂŒr stetiges Zunehmen.
Deshalb kam die Herausforderung auch gerade richtig – meine gröĂten Jeans passen bald alle nicht mehr und rutschen selbst mit GĂŒrtel die ganze Zeit runter. Das deprimiert und frustriert – vor allen Dingen wenn man weiĂ, dass man fĂŒr 500⏠Jeans im Schrank liegen hat, die mit GröĂe 38 und 36 in unerreichbare Ferne gerĂŒckt sind.
Ich wusste nicht, wie gut ich die DiĂ€t, oder besser: das KalorienzĂ€hlen bei gleich bleibendem Stress hinbekommen wĂŒrde – aber wie sich herausgestellt hat, ging das ganz gut.
Hier die Tabelle der ersten Woche
“trainiert” ist dabei der Kalorienverbrauch laut Apple Watch/Health. Der Grund-Kalorienverbrauch ist etwas höher, weil ich im Moment 20kg Ăbergewicht mit mir rumschleppe. Budget war also an manchen Tagen sogar bis zu 4000kcal (17.02.) – da lĂ€sst sich doch schon ordentlich was futtern.
Da 1kg Fett knapp 7000kcal hat, habe ich definitiv diese Woche reale 1,5kg Fett abgebaut. Viel ist das nicht, aber es rĂŒckt die Perspektive gerade.
Denn heute morgen war ich bei 102,1kg – also rein rechnerisch 3,9kg weniger als letzte Woche. Das ist aber faktisch nicht möglich. Ich kann an Fett nur das verlieren, was ich auch nicht gegessen habe. Wenn ich also heute mit der DiĂ€t aufhören wĂŒrde, wĂ€re ich alsbald wieder bei 104,5kg – dem realen Verlust.
Nach einer Woche bauen sich jetzt aber auch leider die Hunger-Hormone auf. Mein Mund fĂŒllt sich laufend mit Spucke, das HungergefĂŒhl wird nagender. Eigentlich mĂŒsste ich einen “Cheat Day” einlegen, um mein dummes Gehirn zu ĂŒberlisten.
Statt dessen habe ich mich erst einmal darauf verlegt, massenhaft Salat zu essen, was ich bisher diese Woche nicht getan habe – und auch mal ein Duplo. Das ist alles im Budget und kein Problem.
Hart sind wirklich die Tage, an denen ich weniger zu tun habe und deshalb weniger “Sport” treibe. Die rote Zahl auf der Uhr geht nicht hoch, also darf ich auch nicht noch eine Scheibe Brot mit Wurst essen.
Trotzdem kann ich aber sagen, dass bei all dem trotzdem Brötchen vom BĂ€cker (ohne Belag, also selbst belegt) mit drin waren, und auch Hamburger von McDonald’s, denn dort kann man einfach die Kalorien nachschauen, die ein Burger hat – und dabei recht einfach sehen, wie durchgeknallt die Preise pro Kalorie inzwischen sind in dem Laden. Ein Fish Mac mit 331 Kalorien fĂŒr 5 Euro? Geht’s noch? Das ist ja NICHTS. Da ist es eher DER PREIS, warum ich dort dann nicht so oft hingehen will đ
Auf jeden Fall bin ich weiterhin gut motiviert und sehe dem Duell frohen Mutes entgegen.
JeansgröĂe 38 ich komme đ
Darf ich fragen, wie groĂ du bist?
Hallo Sebastian,
du hast wirklich spannende Kalkulationen aufgestellt. Und es ist so stark zu lesen, dass du einen halben Marathon gelaufen bist.
MAchst du das, weil du es liebst oder was ist dein Treiber dahinter?
LG
Annett
Ich mache das immer, wenn ich traurig bin – anders kann man’s nicht sagen. Das erste Mal war, als ich unglĂŒcklich verliebt war, das zweite Mal (2019) als meine zukĂŒnftige Ex zurĂŒck nach Amerika gegangen ist und sich dann hinterm einem RĂŒcken mit ihrem Ex wieder getroffen hat. Da hab ich dann so viele Hormone im Blut dass weniger Essen und Sport sehr möglich werden bei mir.
Die beste Art, mich zu Gewichtsverlust zu bringen, sind Depressionen đ„čđ
Aber ich wollte mir das selbst auch beweisen. Als Kind war ich immer etwas dicklich, weil ich den ganzen Tag mit Lesen und am Computer verbracht habe. Einfach weil ich mit dafĂŒr interessiert habe und weil ich eigentlich, obwohl ich dann rede wie ein Wasserfall, nervös bin, wenn ich mich mit Anderen unterhalten muss. Ich denke halt sehr viel nach, mein Gehirn steht nie still.
Das Laufen hat dann auch gut fĂŒr’s Abschalten gesorgt, weil ich entweder Musik gehört habe oder Podcasts.
Eigentlich wollte ich auch Marathon laufen, aber nach so gut 2,5 Stunden joggen, wenn der Halbmarathon dann rum ist (ich laufe nicht so schnell, ist wirklich “joggen” im Wortsinn) dann kĂŒhlt der Körper doch sehr aus, Deine Klamotten sind pitschnass und Du musst dich eigentlich einmal komplett umziehen.
Da das aber fĂŒr mich immer als Anhalten galt, “gildet das nicht” wenn ich danach weiter laufe.
Sowieso schaffst Du 21km nur, wenn Du einen Trinkrucksack auf hast… Du (bzw. ich auf jeden Fall) verlierst 2,5 Liter Wasser durchs schwitzen Minimum, Du musst trinken und Traubenzucker futtern, damit Du nicht KrĂ€mpfe bekommst.
Das war fĂŒr mich dann irgendwann alles sehr leicht. Langsam vorwĂ€rts joggen ist nicht schwer, fĂŒr mich war es wirklich immer nur geistige Einstellung. Wenn Du 86kg wiegst geht das nicht einmal mehr auf die Knie oder so… Du hoppelst einfach langsam vorwĂ€rts und irgendwann bist Du dann bei 21km…
Schwer ist das schnelle Rennen, wobei ich mir vorstellen kann, dass gute Sportler das anders sehen. An guten Tagen bin ich z.B. auch die 5km in 26 Minuten gelaufen – und habe neulich erste eine Statistik gehört, dass 90% der LĂ€ufer die 5k nicht unter 33 Minuten schaffen – was ich gar nicht glauben konnte – das ist wirklich nur langsames vorwĂ€rts hoppeln. Das kann meiner Ansicht nach jeder. Aber ich habe auch gut Reden ich habe genetisch bedingt extrem muskulöse Oberschenkel – vielleicht fĂ€llt es mir deshalb so leicht