Mein Haushalt war schon immer frei von jeglichen Körperwaagen. Wieviel ich wog, habe ich manchmal im Badezimmer bei Verwandten oder Freunden erfahren. Irgendwann hat dann aber die putzige Wii mein Herz und meine Wohnung erobert. Seit dem Kauf des Balance Boards habe ich also eine Waage und immer viel Spaß, auch wenn ich mir regelmäßig anhören muss, ich sei ein bisschen übergewichtig. Manchmal werde ich auch getadelt und gefragt warum ich im Vergleich zu letzter Woche zugenommen hätte. Da “Faulheit” nicht als Option aufgeführt wird, tippe ich meistens auf “Nicht trainiert”. Das kommt der Wahrheit am nächsten.
Apropos Wahrheit. Welche Waage hat eigentlich recht? Hier aufgeführt sehen wir links neben dem Balance Board einen zweiten Einflößer eines schlechten Gewissens: Das Modell “Catharina” von ADE. Bei dem Preis von 20 Euro kann man nicht nein sagen, also hat es sich Rozana gekauft und für den Vergleichstest mitgebracht. Unglücklicherweise hat diese Waage etwas abstruse Vorstellungen vom Idealgewicht und misst einen zu hohen Körperfettanteil. Glaube ich. Denn bei mir hat sie 40% ermittelt. Das finde ich etwas… viel.
Beide Waagen ermitteln etwas unterschiedliche Werte. Generell hat das Balance Board ein bisschen mehr Körpergewicht angezeigt als die Waage links: Bei mir 0,2 und bei Rozana 0,6 Kilo mehr. Na toll. Unterschiedliche Wagen sind dann also keine Grundlage für unser Duell.
Feststellung Nr. 1: Wenn man ein Abnehmduell durchführt, sollten sich beide Duellanten die gleiche Waage kaufen.
Das Balance Board misst nur das Gewicht und keinen Körperfettanteil. Da Rozana und ich aber der Meinung sind, dass Körpergewicht zu verlieren nicht ausreicht, um bis zum Sommer in unseren American Apparel Kleidern schick auszusehen, einigen wir uns auf das Duell Körperfettanteil. Damit sehe ich mich natürlich gezwungen, mir ebenfalls die uncharmante “Catharina” zuzulegen. Mein Exemplar ist aber etwas diplomatischer und attestiert mir beim ersten Kennenwiegen nur 38% Körperfett. Die nächsten Male durchgängig irgendwas über 40%. Da ich laut Wikipedia mit so einem Körperfettanteil schon vor Adipositas röchelnd auf der Intensivstation liegen müsste, ich aber bei bester Gesundheit mit Kleidergröße 38 durch die Gegend turne, werde ich Körperfettanalysen gegenüber etwas misstrauisch.
Feststellung 2: Der von Haushaltswaagen ausgespuckte Körperfettanteil ist ziemlich gaga. Es gibt zahlreiche Methoden zur Körperfettmessung, aber alle haben ihre Tücken und erzielen andere Ergebnisse. “Normale” Waagen messen zwei unterschiedliche Werte, wenn man sich innerhalb einer Minute zweimal draufstellt. Aber wenn schon ungenaue Ergebnisse, dann bitteschön “geeichte” Ungenauigkeit. Da Rozana und ich die gleiche Waage haben, können wir uns immerhin anhand relativer Werte einigermaßen gut vergleichen. Absolut kann man die Werte höchstwahrscheinlich in die Tonne kippen.
Na dann: Lasset das Duell beginnen. En garde.
Tipp: Abends auf die Körperfettwaage. Je mehr man am Tag steht, desto geringer wird der Körperfettanteil.
Oder Du willst einen vergleichbaren Wert. Dann immer Morgens direkt nach dem Aufstehen.
Ich ignoriere die Körperfettmessungsfunktion der Waage ja eigentlich … hm, vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren. Wo habe ich nur die Bedienungsanleitung (geht in leisem Selbstgespräch ab)?
Wenn man auf % duelliert sind eigentlich die Messfehler der Waagen Banane, solange man sich zur gleichen Tageszeit in möglichst exakt den selbem Klamotten (also: ohne ;) ) wiegt.
Da die Fettwaagen, wie wir hier aus einem Kommentar gelernt haben, das Beinfett ‘extrapolieren’ könnte bei dir dieser Messfehler daher kommen.
Aber ich denke dass trotzdem gilt: wenn die Waage weniger anzeigt, ist es weniger ;)
Dass die Waage nur das Beinfett extrapoliert, ist ja ok. Klar, dass die nicht bis zu den Haarspitzen messen kann. Aber die 40% finde ich trotzdem ganz schön happig, da ich eigentlich sehr muskulöse Beine habe.
Im Endeffekt hat Oliver ja recht – weniger ist weniger. Und so genau kann man es bei dem Preis auch nicht messen ;)
Ich hab mich jetzt (fast) täglich gemessen, die Werte sind im ähnlichen Rahmen, demnächst gibt es dann eine Tabelle, wenn mir Sympatexter zeigt, wie Excel funktioniert! :D
Es gibt auch genauere Körperfettwaagen, und zwar solche, die neben der Messung über die Füße, auch ein Messgerät mit Kontakten für die Hände haben. Diese sind natürlich etwas teurer, aber nicht unerschwinglich.
Als günstige Alternative bietet sich die Messung mit einer Caliperzange an. Die Zangen sind sehr günstig und messen ziemlich genau. Ich benutze selber eine und habe gar keine Körperfettwaage.
Zu eurem Contest denke ich mal, dass es ausreicht, wenn ihr immer zur gleichen Zeit, am besten direkt nach dem Aufstehen messt. Wenns dann 37% statt 40 sind ist das doch schon mal was :-)
VG
Max