Es geht uns ja inzwischen wohl fast gehörig auf den Geist: Zumindest hier in meiern Ecke, rund um Lüneburg, liegt jetzt ungefähr seit Mitte Dezember mit nur wenigen Unterbrechungen die weiße Pracht. Wenn man dann, wie ich, jeden morgen ab 06.00 Uhr ca. 90 km gen Norden fahren muss, ist das kein Vergnügen mehr. Wenn die Straßen um die Zeit zum Teil nicht geräumt sind (und das ist kein Vorwurf), hab ich auf den Schnee keine Lust mehr. Wenn man jeden Abend zum Gassi gehen sich wieder dick anpellen muss und in die beißende Kälte stapft, dann hat man nach nun fast vier Monaten Eis, Schnee, Wind und schneidende Kälte einfach die Fresse dick. Früher hab ich mir einfach vorgestellt, da fallen andere Dinge vom Himmel: weiße Schokostückchen vom Himmel. Oder Kokosflocken. Von Makronen. Zuckergusskrümel. Vanilleeiskugeln. Weiße Nippons. Oder … ähm . .. oh .. na, ich glaube, ihr wisst schon. Das sollte ich mir im Moment vielleicht auch nicht erlauben. Besser: Will ich mir nicht erlauben. Ich dürfte mich schon mal belohnen – aber so kurz vor der Zielflagge? Nee, das ziehe ich jetzt durch und dann verwöhne ich mich drei Tage in Marabou-Schoko, Nippons, Kinderriegel und was mir sonst noch quer kommt! Naja, zumindest ein wenig davon, ohne gleich wieder so aufzuquellen wie noch vor drei Monaten.
Archiv des Autors: Micha
Planung ist alles!
Schon vor Monaten hatte ich sie mir ausgesucht: Die passende Kleidung. Atmungsaktiv sollte sie sein, wärmend, funktional und natürlich schick sollte sie aussehen. Außerdem ein wenig mein wahres Gewicht kaschieren. Mich nicht behindern, bei dem was ich vorhatte. Hat etwas gedauert, aber schließlich fand ich etwas, dass alles erfüllte und dazu auch noch passte. Ich war zufrieden. Dazu die passenden Schuhe. Trittsicher. Wasserfest., mit griffiger Sohle. Farblich abgestimmt auf die Kleidung natürlich. Ich war sehr zufrieden.
Die Strecke hatte ich vor Wochen schon rausgesucht. Nicht zu lang, und nicht zu kurz. Nicht zu bergig, aber auch nicht zu flach. Auch wenn wir hier im Norden sind, es gibt hier auch Berge. Na gut, jeder der im harz oder weiter südlich lebt, würde dazu Hügel sagen. Für mich ist es ein Berg. Von mir aus, ein flacher Berg. Ihr wisst, was ich meine. Ich war sehr, sehr zufrieden.
Ich hatte die Strecke bereits abgegangen, einige große Steine und Äste beiseite geschafft. Man will ja nicht stolpern. Die Geschwindigkeit war durchgerechnet, der Untergrund geprüft und für gut befunden. Die Schrittzählerapp war installiert, der Pulsmesser justiert, der iPod geladen mit Musik für 3 Stunden. Nicht dass es so lange dauern würde. Da muss man realistisch bleiben. Schließlich stimmte auch das Körpergewicht, um meine maroden Kniegelenke nicht zu überlasten. Man will ja mit 50 kein künstliches Gelenk bekommen. Ich hatte sogar einen Abschiedsbrief geschrieben und mir einen GPS-Sender unter die Haut gepflanzt. Es war alles vorbereitet. Ich war bereit. und äußerst zufrieden.
In der Nacht von Freitag auf Samstag schlief ich sehr unruhig. Würde ich es schaffen – alleine, nur auf mich selbst gestellt? Hatte ich an alles gedacht? Würde vielleicht irgendwas schief gehen?
Irgendwann wachte ich schließlich auf, stolperte ins Bad und machte mich fertig. Ich zog die Laufkleidung an, die Schuhe, rüstete mich mit dem ganzen technischen Schnickschnack aus, druckte mir vorsichtshalber die Laufstrecke aus (Laserdrucker, damit es nicht verschmiert) und deponierte den Abschiedsbrief so, dass er nicht übersehen werden konnte. Dann trat ich vor die Haustür und … Schnee? Mitten im März? Jaaaahhh!!! … äääähhh …. Nnneeeiiinnnn!! Wie konnte das passieren Unmöglich! Jetzt konnte ich ja gar nicht laufen gehen. Die ganze Vorbereitung für den Eimer. Und nun?? Was mache ich denn jetzt mit dem ganzen Zeug?
Schlussspurt
Meine beiden „Joker“ sind verbraucht, also wird es ja mal wieder Zeit für einen Beitrag hier im Blog. Ja, ich bin schon ein wenig stolz. Auf mich.
Am Samstag vor 10 Tagen war großes Boßeln angesagt, anschließend natürlich Grünkohl und Pinkel. Der Sonntag verlief dann naturgemäß etwas ruhiger, aber am Montag war ich dann im Kino (Django Unchained) und habe weder gefärbtes Zuckerwasser (Cola, Orangen- und Mischblubber) noch die Tagesration Kalorien in kleinen Tüten (Schokolinsen, Popcorn usw.) angerührt. Obwohl es davon reichlich gab – die Kinos haben davon so viel, dass sie es sogar an andere verkaufen! ;-) Dann stand am Freitag noch sportliches Bowling mit anschließendem gemütlichen Treffen in einer Kneipe in der Stadt auf dem Plan – und auch dies absolvierte ich mit einem Minus auf der Waage am nächsten Morgen. Okay, der Sonntag bot warme Brötchen, Waffeln und abends Gulasch. Am Ende steht aber trotzdem im vergleich zum Vormontag ein kräftiger Verlust. Und das Essen von Sonntag ist erfahrungsgemäß auch nicht lange auf der Hüfte. Die letzten vier Wochen sind angebrochen – jetzt gilt es!
Magische Grenze?
Der Schein trügt. Zwar geht meine Gewichtskurve in den letzten beiden Wochen wieder leicht nach oben, doch dieser Anstieg trügt über das Gesamtbild. In der vorletzten Woche hatte ich bereits die 108 Kilo unterschritten, bin aber am vorvergangenen Wochenende wieder etwas zurückgefallen. Auch in der vergangenen Woche war ich bereits auf 107,2 Kilo runter. Allerdings war das zum Teil auch einem Wasserverlust geschuldet, den ich erst mal wieder ausgleichen musste. Also diese Woche nun der dritte Versuch, nicht unter die 108 zu kommen, sondern auch dort zu bleiben. Gesündigt habe ich jedenfalls nicht – ich bin auf jeden Fall noch im Rennen!
Abnehmen?
Neulich träumte ich vom Abnehmen. Ich erzählte einem Typen auf der Straße, ich wolle etwas abnehmen. Da könne er mir helfen, meinte er, und zückte ein Messer, um mir mein Geld abzunehmen. Ein Passant kommt vorbei, betrachtet mich und ich sage zu ihm: „Ich wollte abnehmen!“ Er lacht, drückt mir ein Telefon in die Hand (so ein altes Schwarzes mit gabel und schwerem Hörer wie in den Filmen mit Charly Chaplin und Buster Keaton) und meinte: „Wenn es klingelt, einfach nur abnehmen!“ Er will sich vor Lachen ausschütten. Bei mir hält sich die Belustigung allerdings in sehr überschaubaren Grenzen. Inzwischen kommt ein Notarzt (wer hat den verständigt?), und erklärt mir, er wolle mir Blut abnehmen – wo ich ja schon dabei sei. Verdammt, was für ein Traum, denke ich im Traum. Im Radio eines vorbeifahrenden Autos höre ich noch kurz etwas davon, dass die Arbeitslosenzahlen erst im Frühjahr wieder abnehmen würden. Verdammt, Ich will doch nur abspecken, Gewicht verlieren, leichter werden! Ich wache schweißgebadet auf – es ist Montagmorgen, 05:00 Uhr. Ich gehe ins Bad, stelle mich müde auf die Waage und betrachte die Zahlen …
Ein Pfund Butter (und ein bisschen)
Meine Tochter hatte Geburtstag. Und die Feier ihres 16. Jahrestages sollte am Freitag laufen. Mit 8 anderen Mädels im gleichen Alter. Und einem Jungen. Auch im gleichen Alter, und nicht der Bruder. Eigentlich war das ganze ja als Outdoorveranstaltung geplant. Doch die angekündigten 15 Grad unter null machten Umplanungen erforderlich. Also sollte es Raclette und ein Videoabend im elterlichen Haus sein. Da stören die Hausmumien (also meine Frau und ich) ja nur und so haben wir uns einen gemütlichen Abend gemacht. Das lecker Ducksteiner vom Fass und die Mantaplatte vor dem Kinobesuch waren im Verlauf der vorangegangenen Woche bereits eingeplant und kompensiert. Auch im Kino habe ich mich wacker geschlagen und allen Versuchungen widerstanden. Allerdings bleiben vom Raclette und vom schwarz bzw. gelb gefärbten Zuckerwasser jede Menge Reste. Und die machten sich dann am Samstag genau an den Stellen breit, die gerade vorher von den anderen kleinen Fettmonstern verlassen wurden. Wenn ich aber auch betrachte, dass ich am Montag noch ein Arbeitsessen beim Griechen hatte (mit Reis und ohne Pommes!), kann ich in der Summe mit dem verlorenen „Stück Butter“ doch ganz zufrieden sein.
Stichtag für den großen Preis …
… Samstag in acht Tagen”. Verkündete früher Loriot alias Wum.
Die erste Woche ist rum, die ersten eigenen Ergebnisse, aber auch die der Mitstreiter stehen fest. Ich für meinen Teil bin recht zufrieden. Hätte aber auch mehr sein können. Nicht nur so als Behauptung, sondern tatsächlich. Noch am Freitag hatte ich ein gutes Kilo weniger Speck auf den Rippen als am Montagmorgen. War für mich jetzt aber auch nicht überraschend. Denn meine „Strategie“ baut sich eigentlich hauptsächlich über die Wochentag von Montag bis Freitag auf. Der Verlauf der Wochenenden ist bei mir für das Abnehmen eher ungeeignet. So ergibt sich für mich bis Freitag häufig ein sehr positives Ergebnis, und danach immer die „Angst“ vor dem Wochenende mit der bangen Frage, wie viel von dem verlorenen Gewicht ich wohl bis zum Montag retten kann. Da kam mir das erste Duell vor zwei Jahren mit dem Freitag als Wiegetag natürlich deutlich mehr entgegen. Aber die Regeln waren klar, und das stehe ich natürlich so durch. Und letztlich ist es auch egal, ob ich am Freitag oder Montag oder sonstwann auf der Waage stehe – das Fett muss runter!
… und zum Dritten!
So, nun also mein dritter Anlauf hier in der Gruppe , von den Kilos runterzukommen. Dauerhaft natürlich, nicht nur als Aktion. Daher weiß ich aus leidlicher Erfahrung, dass die Reduzierung auf das eigentlich für mich vorgesehene zulässige Gesamtgewicht zwar schon schwer genug ist, aber diesen Zustand dann auch beizubehalten noch mal mindestens genauso schwierig ist. Aber so weit sind wir ja noch gar nicht. Obwohl – wenn ich heute auf die Startgewichte der männlicher Mitabnehmer schaue, bin ja fast die Feder unter den „Öltankern“. Allerdings lehrt mich der Blick in den großen Spiegel dann doch etwas anderes.
Beim letzten Mal hab ich aus verschiedenen Gründen mittendrin abgebrochen, davor wurde ich gerade noch auf der Zielgeraden abgefangen, musste den fast schon sicher geglaubten Sieg doch noch abgeben. das Gefühl der Leichtigkeit danach hat mich damals aber mehr als entschädigt. Bei mir ist also eine kleine Wundertüte drin. Auf den Stand von Ostern 2011 zurückzukommen – das ist mein Ziel!
Vom Verlieren
Mein 1. FCK möchte nicht verlieren (hat‘s gestern aber trotzdem). Gold, Diamanten, Geldscheine, Freunde oder seinen Verstand möchte niemand gerne verlieren. Seine Stimme verliert man ungern – nur warum geben wir sie dann manchmal ab? Auch Haustür- oder Autoschlüssel will keiner verlieren. Verlieren ist negativ besetzt, sagt man. Ich hab in der letzten Woche mich selbst – oder genauer: von mir selbst – verloren. Und weil man so ungerne verliert, war‘s auch gar nicht viel: 100 Gramm. Ist das jetzt gut oder schlecht? Negativ oder doch positiv besetzt?
Gibt es etwas Wertvolleres zu verlieren als sich selbst? Schließlich habe ich mich (=mein Gewicht) mal teuer bezahlt. Wieviel Geld muss man für 100 Gramm Körpergewicht verlieren? Im Laden, im Restaurant, beim Bäcker, im Eiscafé. Nun, bei mir stehen diese Woche 100 Gramm Verlust auf der Waage. Viel mehr als 100 Gramm Verlust war aber wohl nach dieser Woche auch nicht zu erwarten: „Geschäftsessen“ am Dienstag, hungrig Einkaufen am Freitag, Boßeln am Samstag, Kaffee und Kuchen mit guten Freunden am Sonntag. Dazu das Frostwetter mit zu wenig Bewegung – vom Samstag mal abgesehen. Da bin ich also ganz froh, dass ich überhaupt noch was loswerden konnte.
Diese und die kommenden acht Wochen wird es sicherlich wieder besser laufen, denn seit heute darf ich mal wieder meinen Chef vertreten. Hab ich erwähnt, dass ich meinen Chef ungerne verliere? Weil ich neben seinem Job meinen Eigenen auch noch machen darf. Also: Stress ist garantiert. Bedeutet auch: Ich werde weiter verlieren – Gewicht! Und bald bin ich dann auch wieder mal im zweistelligen Bereich!
Stressfrei abnehmen – ein Märchen?
Mein Rückblick auf die vergangene Woche? War doch eigentlich ganz locker. Gar nicht groß angestrengt, einfach nur keine Süßigkeiten und kein Mittagessen (wie seit über 10 Jahren) und schon schwinden die Kilos. Nicht übermäßig viel, aber stetig. Und da ich davon ja noch reichlich habe, kann’s auch so weitergehen.
Wenn ich aber noch mal genauer zurück schaue, ist es dann doch nicht ganz so locker. Beim Bowlen neulich doch kein Wasser bestellt, sondern ein Spezi. Morgens gibt’s trotzdem Nuss-Nougat-Creme, auch wenn ich die zweite Stulle mit Honig oder Marmelade esse. Und am Samstag habe ich halt schon mal eine Packung Cookies eingeatmet, und in der Woche davor eine Tüte Chips. Light natürlich ;-) . Naja, ich bin kein geborener Asket (logisch, sonst wär ich ja nicht beim Abnehm-Duell), sondern ein genießender Mensch. Und so muss man sich auch mal was gönnen dürfen. Einschließlich der dann sofort einsetzenden Reue. Also doch nicht so locker und stressfrei, wie man in es im Rückblick dann gerne auch mal verklärt.
Verflixter Sonntag
Die Woche lief hervorragend. Auf der Arbeit war’s mal entspannter als sonst. Die Winterreifen sind nach zwei Monaten Warten, Nerven und Gerangel endlich gekommen. Ab Februar gibt’s ne Gehaltserhöhung. Frau und Kinder bei guter Laune. Kein Schnee, kein Eis. Das hört man gerne, wenn man täglich 90 km zur Arbeit fährt – und wieder zurück. Und das Gewicht schrumpft. Samstagmorgen nur 101,8 Kilo. Im Wesentlichen nur, weils keien Süssigkeitne mehr gibt. Alles läuft also gut. Aber der Sonntag stand noch bevor: da hatte meine Tochter Geburtstag und am Sonntagmorgen hatten wir zum Brunchen mit Familie und Freunden eingeladen. Mit Rührei, Schinken, einer leckeren Pilzpfanne, Lachs, Makrele, Brötchen, Käse, Käsekuchen, Muffins, Nudel- und Kartoffelsalat, Kaffee, Bier, Cola, Brause und allem was sonst noch so dazu gehört. War das lecker. Hab mich zwar schon zurückgehalten, aber so ganz hat es dann doch nicht geklappt. Genau ein Kilo mehr als Samstag war‘s bei der Abrechnung heute morgen. Aber immerhin: Im Vergleich zum Vor-Montag noch was abgenommen!
Am Anfang war …
.. die Waage??? Man, was war ich gut. Hatte Neujahr 2011 mein Sixpack unter satten 110 Kilo versteckt. Nicht schlecht bei 181 cm Körperlänge, will man meinen. Zu Beginn des Abnehmduells vor gut einem Jahr war ich dann schon bei 104 und Karfreitag bei unter 95 Kilo, dazwischen stand kurzzeiig sogar mal 3 hinter der 9. War ich damals gut! Dafür darf man sich doch sicherlich auch ein bisschen belohnen oder? Also, so ein z. B. ne Tafel lecker Marabou-Schokolade. King-Size, versteht sich. Oder ein paar M&M’s? Na klar! Currywurst, Pommes, Eiscreme, Schnitzel, Kinderriegel, Nippons, Pizza, Knoppers, Cheeseburger, Snickers, Croque und was das Süßigkeitenregal und dieFastFood-Ketten sonst so hergaben. Ein bisschen viel Belohnung? Neeein, ich war ja richtig gut … gewesen. Bis Oktober war das alles nochakzeptabel, alles noch UHU, das ist schon in Ordnung. Dann ging der Stress bei der Arbeit richtig los. Danach drei Wochen frei zu Hause – über Weihnachten. Ganz üble Kombination. Und schon hat man fast 105 Kilo auf den Rippen. Und ein Abnehmduell „am Hals“!
Ich wünsche allen meinen Mitstreitern einen fast so starken Willen wie ich ihn habe ;-). Lasst die Kilos purzeln!
Und dann?
Jetzt ist es also fast vorbei. Nur ein paar Tage noch, und das Duell ist zu Ende. So weit, so gut: Die Pfunde purzelten mal mehr, mal weniger stark. So wenig wie möglich essen,. Oder trinken. Möglichst wenig Kalorien, kein Fett (igitt!), und Zucker schon gar nicht! Am Ende werden wir alle gute 10-12 Kilo weniger auf den Rippen haben. Aber was dann? Was passiert nach Karfreitag? Kann ich mich dann wieder mit Schokolade vollstopfen, mit Cola, Pommes, Schnitzel und Rahmsoße? Klar kann ich. Allerdings wird sich dann das Gewicht in ein paar Tagen wieder da einfinden, wo ich im Januar angefangen habe. Kennen wir alle: Das gefürchtete Jojo. Aber ein bisschen mehr als in den letzten Wochen möchte ich mir schon wieder gönnen. Aber wann ist dieses bisschen mehr denn nun wieder „zu viel“? Oder zu wenig? Das heraus zu finden, ist wahrscheinlich die wirkliche Herausforderung beim Abnehmen. Naja, zu wenig ist ja nicht so schlimm. Ein paar Kilo Fett sind ja immer noch da.
Wusste ich natürlich auch schon vorher: Wirklich abnehmen kann man nicht durch eine mehr oder weniger lange Aktion. Dauerhafte Gewichtsreduzierung erreicht man nur durch eine Umstellung seiner Essgewohnheiten. Die Kunst ist wohl, dabei das ausgewogene Maß an Sündigem zu finden, bei dem die Waage nicht gleich wieder einen Schreikrampf bekommt. Oder eben nach einer Fressattacke wieder eine Kurzdiät zu halten. Und das dürfte wiederum individuell höchst unterschiedlich sein. Also, werde ich mich dann in einer mal als Künstler in eigener Sache betätigen! Wahrscheinlich werde ich also auch weiterhin jeden Morgen auf die Waage steigen. Nur zur Kontrolle – natürlich. Und ich wünsche allen meinen Mitstreitern eine glückliche Hand beim Finden ihres Folge-Speiseplans!
Implosionsgefahr?!
Nach dem relativen Stillstand der vergangenen Wochen war ich mir schon vor ein paar Tagen sicher, dass es diesmal mit dem Gewicht nach unten gehen würde. Aber dass es gleich zweieinhalb Kilo sein würden, hätte ich nun nicht gedacht. Das könnte man schon als Degression beschreiben (gesteuerte Abnahme der Einspeisung), fast schon als beginnende Implosion. Was habe ich diesmal anders gemacht als in den Wochen zuvor? So ganz sicher bin ich mir nicht. Natürlich, als erstes der positive Zuspruch meiner Mitstreiter zum Durchzuhalten. Vielen Dank dafür! Natürlich, so schnell gebe ich nicht auf. Da war auch ein Stück Kuchen beim Geburtstag am Samstag. Und ein, zwei Bierchen. Das Grillen am Abend. Die restlichen Würstchen am Sonntag. Okay, Kohlsuppe am Montag und Salat am Dienstag. Aber das hatte ich in den vorherigen Wochen auch immer schon so gemacht!? Tja, die Reaktionen meines Körpers werden mir wohl auch weiterhin so manches Rätsel aufgeben. Wie zum Beispiel „Werde ich am Karfreitag eine 90 vor dem Komma haben?“ „Warum habe ich diesmal so viel abgenommen und die Wochen davor so wenig?“ Und vor allem: „Kann ein Mensch auch implodieren?“ Die Antwort? Wie sagt der Kaiser? „Schau‘ mer mal!“
Stagnation
hat mehrere Bedeutungen in der deutschen Sprache: In Richtung „Stillstand“ könnte man das als Verharren, Bewegungslosigkeit, Einhalt, Anhalt, Stopp, Stockung, Pause, Knacks bezeichnen.
Weniger negativ vorbelastet ist es im Sinne von „Unterbrechung“ als Intervall, Behinderung, Abstand, Beeinträchtigung, Einschnitt, Störung, Zäsur, Ablenkung, Hindernis oder auch Halbzeit zu beschreiben.
Ich habe in Bezug auf meine beabsichtigten Gewichtsverluste noch das Wort „Nullschrumpfung“ erdacht. Vor drei oder vier Wochen habe ich ja noch vollmundig den Angriff erklärt. Nach drei Wochen Verharren vor der imaginären 95-Kilo-Barriere muss ich nun wohl kleinere Brötchen backen. Wie man auch bei meinen Mitstreitern sieht, sind die großen Sprünge gar nicht mehr zu erwarten. Wenn ich mir die Tabellen im Sheet aber weiter ansehe, habe ich doch aber von allen das meiste Fett am Leib. Da muss doch also noch mehr weg zu bekommen sein als die bisherigen 7 Kilo. Also ist das jetzt genau die Frage: Ist das nun eine dreiwöchige Pause, Halbzeit, Störung oder doch schon der Einhalt, der Stopp oder gar der Knacks? Oder anders: Sagt im Moment nur der Mund, dass ich noch weiter runter will oder will das auch der Kopf? Will ich mir die bisherigen Ergebnisse schön reden oder kann ich doch nochmal ein paar Kilo abwerfen? Ich denke, es ist Zeit für mich für eine Entscheidung – im Kopf!