Ok, das mit der Bewegung hat in den letzten Wochen so einigermaßen geklappt – aber ich fürchte, ich komme nicht umher, wieder mit dem Erfassen der gegessenen Kalorien anzufangen und dann auch ein ordentliches Defizit zu fahren. Denn aktuell dreht mein Gewicht eher wieder in die falsche Richtung ab. Zugegebenermaßen bin ich aber auch DEUTLICH weniger motiviert als zu Beginn des Jahres und des ersten 2024-Duells, hatte sogar schon überlegt, meine Duell-Teilnahme abzubrechen.
Archiv des Autors: Stefan Sommer
Bewegung, Bewegung!
Das Thema meines letzten Posts aufgreifend habe ich es seither immerhin geschafft, mich recht regelmäßig zu bewegen, nur an wenigen Tagen bleibe ich unter 500 „Bewegungskalorien“, meist sind es mehr als 700. In den letzten vier Wochen komme ich auf durchschnittlich 571 Aktiv-Kalorien pro Tag. Ausbaufähig, aber auch nicht schlecht. Das Ziel lautet diesbezüglich, diesen Trend auch in die nächste Schlecht-Wetter-Phase hinüberzuretten (gibt ja kein schlechtes W… ich bin schon ruhig).
Aber nachdem diese Baustelle einmal am Laufen ist, muss ich mich auch wieder mehr auf den Kalorien-Input, also das Essen und Trinken konzentrieren. Der größte leicht änderbare „Happen“ dürfte hier mein Alkoholkonsum sein – statt zwei- bis dreimal die Woche Abends zwei bis drei Bier zu trinken, sollte ich mich hier wohl besser wieder auf ein- bis zweimal ein bis zwei Bier beschränken. Ihr merkt vielleicht an der umständlichen Formulierung, dass ich mich um einen Komplettverzicht noch drücke.
Was ich im Vergleich zu früheren Abnehmversuchen besser im Griff zu haben scheine, ist der Konsum von zu vielen Kohlenhydraten bei Unterzuckerung: ich bin mir sicher, dass ich das Thema hier im Blog schon einmal erwähnt habe, aber gerade durch Abnehmen (= weniger Insulinbedarf) und Sport (= weniger Insulinbedarf) kommt es öfter vor, dass der Blutzucker in den Keller rast und es ist eben in so einem Zustand eine fast übermenschliche Überwindung, nicht zu viele Gummibärchen (oder ähnliches) zu verschlingen. Aber wie gesagt, das war schon schlimmer.
Bewegung!
Eigentlich kenne ich den Spruch “you cannot outrun a bad diet” ja, aber natürlich wäre das Abnehmen ganz ohne Bewegung noch viel schwieriger. Gleich um die Ecke von unserer Wohnung gibt es schöne Ecken und Runden, also bin ich heute mal wieder für eine flotte Runde zum Wörder See – immer mit dem Vorsatz, das auch wirklich regelmässig zu machen, schließlich habe ich dank Arbeit im Home-Office immer noch den fehlenden Weg ins Büro zu kompensieren. Und das waren damals immerhin mehr als sieben Kilometer mit dem Rad (einfache Strecke).
Vierzehn Tage später…
Ich fürchte, ich habe den maximalen Blogpost-Abstand gerissen? Letzter Eintrag stammt vom 17. Juli. Oder gab es hier nicht sowas wie eine Urlaubsregelung? [Update 06.08.2024: zwischen dem 17. Juli und dem 1. August liegen genau 14 Tage, das sollte also passen.] Die Urlaubsreise ging nämlich gestern zu Ende. Und ich sage euch, auf der Waage hat sich das nicht positiv ausgewirkt, trot der fischreichen Ostsee-Diät (es wird halt auch dort oben gerne gebraten und frittiert). Und dann erst die Bierauswahl: früher gab es „Flens“ – heute kann man sich auch bei dieser Brauerei zwischen Pilsner, Hellem, Lager und anderen Sorten entscheiden. Mal schauen, was die Waage sagt, wenn der Wasseranteil am Körpergewicht wieder etwas abgebaut ist.
Das fasst es doch ganz gut zusammen!
OK, aber das Vorschaubild hatte ich vorher nicht gesehen, sorry.
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Ess-Sucht?
Als ich vor etwa zehn Jahren damit begann, mehr als 30 Kilo Fett abgebaut hatte, dachte ich oft daran zurück, wie relativ einfach mir es Jahre davor gelang, mit dem Rauchen aufzuhören. Nachdem ich das Buch „
Tatsächlich nahm ich danach über die Jahre auch ordentlich zu. Denn bei Kneipen-Abenden, damals war das Rauchen in der Gastronomie noch an der Tagesordnung – bestellte ich mir dann halt schneller das nächste Bier, anstatt mir eine Kippe anzustecken. Zudem gilt Nikotin ja auch als Appetitzügler und regt gleichzeitig den Kreislauf an, erhöht also auch die Fettverbrennung.
Was aber nun schließlich das Thema Essen betrifft, gibt es auch wissenschaftliche Erkenntnisse, die das mit Suchtverhalten verbinden. So soll zum Beispiel Käse im Gehirn ähnliche Mengen an Dopamin freisetzen wie harte Drogen, zum Beispiel Kokain. Doch im Gegensatz zu anderen Drogen, können wir ja nicht einfach aufhören, zu essen. Selbst beim Fasten wird ja nicht 100% auf eine Kalorienaufnahme verzichtet. Man muss im Falle einer “Ess-Sucht” also anders an die Sache ran gehen.
In der aktuellen Folge des Podcasts „Fitness mit M.A.R.K.“ prangert die Suchtmedizinerin Dr. Iris Zachenhofer vor allem “hochverarbeitete” Lebensmittel an – und empfiehlt, keine Dinge zu verzehren, die Zutaten enthalten, welche man nicht als Zutat auch zuhause zum Kochen verwenden würde. Das finde ich insofern spannend, weil ich durchaus auch Leute kenne, die sich nach Chinareisen zur authentischen Zubereitung chinesischer Gerichte extra Mononatriumglutamat als Gewürz gekauft haben – und ich zum Beispiel persönlich die Gemüsebrühpulver MIT Hefeextrakt bisher geschmacklich bevorzugt habe, ich da aber keine Sucht nach Gemüsebrühe erkennen kann.
Nunja, ich höre mir jetzt trotzdem noch eine ältere Folge mit Dr. Zacherhofer an.
Jetzt gehts lohoos!
Wie es aussieht, diente der Juni für dieses Duell nur zum Warmmachen – und ich habe es tatsächlich auch nicht geschafft, die nötige Motivation zu sammeln um bereits ein paar Gramm abzunehmen, sondern hab im Juni sogar leicht zugelegt. Vor allem durch die gesundheitlichen Einschränkungen fiel die Bewegung hinten runter. Es ist einfach krass, wie schnell man die Form verliert, als ich am Montag zu einem Arzttermin radelte, schafft mich das ganz schön. Aber mittlerweile „plagt“ mich auch schon wieder der erste Muskelkater vom Montagssport!
Nach den Regeln (Höchstgewicht zwischen 10. und 30. Juni) starte ich also mit 114,4 kg ins Rennen. In etwa zehn Tagen geht der Urlaub los, von da an bis Ende Juli also auch von mir keine Zwischenergebnisse – aber danach ist das Duell ja auch noch lange.
Mehr als drei Kilo rausgeschwitzt?
Anfang der Woche zeigte die Waage bei mir 114,3. Der Duell-Modus hatte hier eindeutig noch nicht so richtig Einzug gehalten. Jetzt lag ich die letzten beiden Tage mit erhöhter Temperatur beziehungsweise leichtem Fieber im Bett. Am ersten Tag hatte ich wieder einmal unmäßig Lust auf herzhaftes Essen und hatte mir Abends sogar (auch ein bisschen aus Frust, aber kochen oder gar einkaufen gehen waren eh nicht drin) eine Pizza bestellt. Gestern hatte ich hingegen gar keinen Appetit und habe mir erst abends eine Hühnersuppe mit Nudeln reingezwängt. Heute morgen wog nur noch 111,1 kg. Ich scheine also in den letzten beiden Tagen mehr als drei Kilo ausgeschwitzt zu haben. Andererseits frage ich mich auch, ab wann Muskelschwund einsetzt, nach zwei Tagen Bettlägerigkeit fühle ich mich schon recht kraftlos.
Einen Zahn zulegen
Die Herkunft der Redewendung „einen Zahn zulegen“ scheint laut Wikipedia gar nicht so richtig endgültig bekannt zu sein aber ich habe mir jedenfalls vorgenommen, bei dieser Runde des Abnehmduells einen Zahn zuzulegen, was die Abnehmgeschwindigkeit betrifft – durchschnittlich 300g pro Woche waren es in der letzten Runde, wie bereits festgestellt sollte da also noch was drin sein! Da das Duell bis in die Vorweihnachtszeit hineinreicht, muss ich besonders hierfür Strategien finden, denn jedes Jahr scheine ich das Bedürfnis zu haben, mir einen „Winterspeck“ anzufuttern. Mag ja in früheren Zeiten evolutionär vielleicht von Vorteil gewesen sein, aber mit dem Nahrungsüberangebot heutzutage ist das nicht mehr angebracht. Welcher Mangel könnte noch hinter der fiesen Lust auf deftiges Essen, nicht nur zur Winterzeit, zusammenhängen?
Das erste mal „erster“ – auf ein neues!
Nun habe ich also tatsächlich seit 2007 zum ersten Mal ein Abnehmduell hier gewonnen. Ich konnte zwar auf der Waage nicht das allerbeste Ergebnis von allen TeilnehmerInnen verzeichnen, aber es gibt hier ja einen weiteren Faktor: die Blogposting-Anzahl und -Frequenz. Übrigens nicht zum ersten Mal: zumindest 2021 hat Oliver bereits einmal ein Duell über die Postings und nicht auf der Waage gewonnen.
Unterm Strich konnte ich in den 14 Duellwochen seit Februar 4,3 kg abnehmen, immerhin mehr als 300g pro Woche. Das ist sicher weit enfernt von der so oft (zurecht?) verpönten „Crash-Diät“, bietet aber noch Potential für mehr. Der bekannte Abnehmprogramm-Anbieter Weight Watchers wirbt zum Beispiel mit dem erreichbaren Ziel, 1 Kilogramm pro Woche damit abnehmen zu können. Andererseits war der Start des Duells im Februar ja auch nicht der Beginn meiner aktuellen Abehmjourney, so dass ich eben auch nicht die größere Gewichtsabnahme durch Wasserverluste zu Beginn von Diäten vorweisen konnte.
Interessanterweise bewegte ich mich diese Mal in einem ähnlichen Gewichtsbereich wie beim Beginn meiner ersten Duellteilnahme 2007. Die Erfolge des 2007er-Duells konnte ich nicht mehr nachvollziehen, musste aber erschreckend feststellen, dass ich bei meiner zweiten Teilnahme 2009 mit 5kg plus im Bereich von 120 kg starten musste. Da möchte ich nie wieder hin. Und deshalb geht es hier gleich weiter mit der nächsten Runde: auf ein neues!
Psychologisch wichtige Marken
Nächste Woche endet das aktuelle Duell, meine persönlichen Abnehmerfolge sind überschaubar, in diesem Zeitraum wäre mit mehr Engagement sicher auch mehr drin gewesen. Die psychologisch wichtige 110-kg-Marke werde ich bis zum Abschlusswiegen wohl eher nicht mehr reißen, aber es war schon erfreulich, heute wenigstens, mal wieder eine Eins statt einer Zwei vor dem Komma zu sehen, Damit sich auch nicht nur psychologische, sondern auch praktische Auswirkungen zeigen, wird die Abnehmreise nach dem Duell weitergehen. So habe ich mir zum Beispiel vorgenommen, mit einem Gewicht von über 110 kg nicht auf mein Rennrad zu sitzen, um das Material zu schonen. Und um meine „Gelenke“ zu schonen, wollte ich auch erst deutlich unter 110 kg wieder mit dem Laufsport anfangen. Wichtige non-scale-victories habe ich im Kleiderschrank noch vor mir, Hemden und Hosen, die ich mir in Erwartung weiterer Abnahme vor einigen Jahren zugelegt habe und die bitte endlich einmal passen dürfen. Die Motivation, weiterzumachen, ist also auf jeden Fall vorhanden. Und natürlich wäre es optimal, endlich einmal den Gewichtsbereich „übergewichtig“ zu verlassen, dafür müssen aber noch mehr als 10 kg runter – immerhin habe ich nach dem „New BMI Calculator“ die Adipositas wieder einmal hinter mir gelassen.
Die Lebensstil-Pyramide
Bei meinem Diabetologen habe ich diese Lebensstil -Pyramide entdeckt. Im Bild sind DEUTLICH mehr als 500 kcal 😉.
Das mit den 5.000 Schritten bekomme ich sogar einigermaßen hin – aber die Ernährung halte ich derzeit etwas Kohlehydrate-ärmer.
Ein Woosh?
Das war nun doch etwas überraschend: über ein Kilogramm weniger(!) auf der Waage als letzte Woche. Und das trotz Konferenz. Die webEdition Intensivtage im Spessart waren in den letzten Jahren ein willkommener Fixpunkt im Jahreslauf (aufgrund der Pandemie gab es natürlich auch hier Unregelmäßigkeiten). Sie fanden in den letzten Jahren (und seit ich dabei bin) immer in Müllers Landhotel in Mespelbrunn (Landkreis Aschaffenburg) statt. Die Küche dort ist ziemlich gut, muss man sagen – und auch das Bier schmeckt in guter Gesellschaft um so besser. Die kleine Konferenz – etwa 25 Teilnehmer – hat nämlich schon einen angenehmen „Klassentreffen“-Charakter.
Abgebildet: natürlich mehr als 500 kcal, ein Teil davon versteckt in Form von Strichen auf dem Bierdeckel. (Sorry, Oliver!).
In den Tagen danach habe ich seither auf Alkohol verzichtet und eigentlich auch kalorisch nicht über die Stränge geschlagen, so dass sich trotzdem über die Woche anscheinend noch ein Defizit aufbauen ließ – puh! Damit habe ich zwar noch nicht wieder meinen Tiefstand im Duell erreicht, aber eine solche Veränderung in die gewünschte Richtung motiviert natürlich für den Endspurt!
Es kam wie es kommen musste (Teil 1026?)
Wieder haben wir ein Wochenende außer Haus verbracht – und dabei in geselliger Runde das Bier und die Schnitzel im Stuttgarter Traditionswirtshaus „das Lehen“ getestet (@Hubert: mittlerweile ist dort Kartenzahlung möglich). Darauf folgte gestern eine Verabredung in einer „burgerlastigen“ Kneipe, die wir aber mangels Reservierung und freier Plätze in eine andere Kneipe mit Burgern verlegten. Ich hatte eigentlich geplant, mit dem Rad statt mit den öffentlichen Verkehrsmittel in die Nachbarstadt zu fahren, um wenigstens auf der Kalorien-Sollseite etwas gegenzusteuern, aber das Wetter war einfach zu widerlich (Sturm und Regen). Und aktuell fehlt mir ein wenig die Motiviation zum Kalorienzählen – aber die Waage spricht diesbezüglich Bände: ein Defizit lag wohl nicht vor.
München ist schlimmer als Ostern…?
Es kam wie es kommen musste (?). Verwandschaftsbesuch in München – Pizzaabend mit Bier und Whisk(e)y, Schrebergartentag mit Biergartenbesuch, Schnitzel und Bier (wobei ich da sogar einen Teil meines Essens noch abgab, weil ich vom Frühstück noch pappsatt war). Drei Mahlzeiten pro Tag – alleine das gibt es zuhause normalerweise nicht bei uns, auf Verwandschaftsbesuchen scheint es Pflicht zu sein, und wenn mir jemand gute Weißwürste vorsetzt, kann ich nur schwer nein sagen.
Das Gewicht am Montag: gut drei Kilo mehr als in der Vorwoche, heute immerhin wieder auf „nur“ etwa +1,5 über dem niedrigsten Gewicht von vor drei Wochen.
Etwas, was ich wohl nicht nur für dieses Duell in den Griff bekommen sollte: bei „solchen“ Anlässen nicht zu versuchen, möglichst so viel wie möglich von allem (Essen, Trinken) mitzunehmen. Die Tatsachen, dass erst am Schluss abgerechnet wird, und dass die Gewichtszunahme durch solche Wochenenden größtenteils auf Wassereinlagerungen und nicht auf tatsächliche Fettzunahme beruhen dürfte bietet einfach keinen Trost, sondern lässt Sisyphosgefühle aufkommen.
Beitragsbild: Le Mythe de Sisyphe – by:Youre breathtaking, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons